23 Juni 2011

Flucht vor der Aschewolke


Nachdem ich ein wundervolles letztes Wochenende mit meiner WG und einem leckeren Seafood-BBQ in Sydney verlebt habe, bin ich nun quasi auf der Heimreise. Mit meiner Reiseplanung könnte ich dabei kaum glücklicher sein: Seit gestern sind dank einer neuen Aschewolke alle Flughäfen südlich von und inklusive Sydney bis voraussichtlich Freitag geschlossen, am Flughafen sieht das dann so aus:

...und ich tipp diese Zeilen hier gerade auf meinem Flug nach Cairns.


Surfers Paradise war ein toller Start, trotz winterlichen 5-6 Grad bei Nacht war es tagsüber warm in der Sonne, das Hostel war nett eingerichtet und am Montag habe ich mich nochmal im Surfen probiert, was wieder viel Spaß gemacht hat. Gestern habe ich dann einen Whale-Watching-Tagesausflug gebucht, der auf einer idyllischen Insel kurz vor der Gold Coast endete - obwohl man nur 20 Minuten vom Ufer entfernt war, hat man sich gefühlt wie auf einer einsamen Insel mitten im Pazifik. Abgesehen von der Bar vielleicht...

Winter an der Gold Coast

Die Gold Coast erinnert vom Flair etwas an Kalifornien, wobei es mir hier bzw. in Australien allgemein ungleich besser gefällt als in den U$A. Nachts kommt zwischen den Hochhäusern, Nightclubs und Casinos etwas Las-Vegas-Feeling auf, nicht zu Unrecht ist der Großraum Brisbane auch als BrisVegas bekannt.


Ich verabschiede mich erstmal und melde mich sicherlich zwischendurch nochmal, bis dahin schick ich noch ein paar Fotos und liebe Grüße um die Welt.




Wallaby-Fütterung

Cheers!
Hagi

Anm.: Aufgrund mangelnder Zeit/anderer Prioritäten ist der Blog leider erst anderthalb Tage nach dem Verfassen online gegangen...

07 Juni 2011

Leaving Sydney... soon


Herzlich Willkommen zu meinem vermutlich letzten Blog-Eintrag aus Australiens Metropole. Es hat sich einiges getan, an erster Stelle sei hier mein Umzug aus dem verschlafenen Padstow nach Glebe erwähnt - praktisch alles Sehenswerte und alle interessanten Locations sind nun zu Fuß oder mit wenigen Busstationen erreichbar, was mir eine Menge Zeit & Frustration mit den lokalen Verkehrsbetrieben erspart.


Glebe ist Teil von Sydney’s “Inner West”, also etwas westlich des Stadtkerns rund um das Opernhaus, Harbour Bridge & co gelegen. Neben viel Grün gibt es hier jede Menge urbane Kunst, nette kleine Cafés und Restaurants sowie jeden Samstag einen Markt, den ich mir am Wochenende zum ersten Mal näher angeschaut habe.


My new, temporary home...

Wie im letzten Blog schon kurz angedeutet, sind wir eine internationale WG: Jes ist Australierin, Ken ist ebenfalls gebürtiger Australier, allerdings mit amerikanischen Wurzeln und Verwandten; Amanda ist Französin. An den meisten Wochenende sind sowohl Jessicas Bruder als auch Amandas Freund sowie eine beliebige Auswahl weiterer Freunde von uns mit hier, allein ist man praktisch nie.

...an dieser einladenden Straßenbahn führt mein täglicher Weg zur Arbeit vorbei...

Allgemein kann man ich wohl sagen, dass mir langsam aber sicher etwas die Zeit davonrennt, andererseits freue ich mich auch schon auf zuhause. Ich habe nun Weihnachten, Silvester, meinen eigenen Geburtstag sowie alle Geburtstage meiner engeren Freunde in der Ferne verbracht und seit 8 Monaten kein bekanntes Gesicht mehr gesehen, was gerade an oben genannten Tagen nicht immer ganz einfach war.


Seit meinem Geburtstag fühl ich mich dagegen schon wieder so, als könnte ich noch 1-2 Monate dran hängen (keine Angst, wird nicht passieren!) - durch meinen Umzug hat sich die Zahl meiner Freunde gefühlt verzehnfacht und mir gehen die Tage aus, mit allen noch ein paar schöne Dinge zu unternehmen. Meine Pläne, noch die nahe Sydney gelegenen Blue Mountains zu sehen, sind leider gerade am Wetter gescheitert, nach einer Woche Dauerregen war es am Samstag zwar trocken, aber so richtig vertrauenswürdig schien mir die Wolkendecke nicht... eventuell bekomm ich das am kommenden Wochenende noch unter.


Eins der visuellen Highlights war bzw. ist noch das “VIVID Live” Lichtfestival, das u.a. die Oper und einige andere Gebäude in der Innenstadt mit interessanten Projektionen versieht - seht selbst:


Definitiv ein Erlebnis der besonderen Art waren auch zwei “All Ages”-Konzerte in den letzten Wochen. Im Gegensatz zu Konzerten in Deutschland ist hier praktisch jedes Event - Konzert oder Party - erst ab 18 Jahren. Das führt dann zu sehr seltsamen Publikumsbildern, wenn doch mal ein Konzert für alle Altersgruppen freigegeben wird. Da die Veranstalter nicht auf den Verkauf alkoholischer Getränke verzichten möchten, wird in der Regel im hinteren Bereich eine “Trink-Zone” eingerichtet, wo dann Mutti&Papi stehen und besorgt ihren 14-jährigen Kindern zugucken. Alles in allem fühlt man sich wie auf einem großen Kindergeburtstag, und ein bisschen alt.

Für alle computerinteressierten Leser noch ein kleiner Abriss, was wir gerade auf Arbeit machen: Da Apple’s mobile Geräte bekanntlich kein Flash unterstützen, bleibt als einzige Möglichkeit, bestehende Flash-Anwendungen nachzuprogrammieren. Genau das mache ich gerade mit einer Reihe Flash-Lernspiele, die dann in Zukunft auch auf dem iPad funktionieren werden. Wenngleich das Ganze ein ziemlich hakeliger Prozess ist, kann es sicherlich nicht schaden, im Spiele-Bereich ein wenig Programmiererfahrung zu sammeln.

In zwei Wochen ist es dann Zeit, Sydney zu verlassen (=Urlaub!) und noch ein paar Teile des riesigen Landes zu erkunden. Da es mir hier inzwischen entschieden zu kalt wird und ich nicht kreidebleich aus Australien wiederkommen möchte, habe ich mich entschieden, in Richtung Norden zu fliegen. Die erste Station ist die Gold Coast, zwischen Brisbane und Byron Bay gelegen. Weiter geht es nach Cairns und Townsville, an letzterem Ort hoffe ich, noch einen Surfkurs machen zu können, ansonsten habe ich keine genaueren Pläne und werde mich dann vor Ort nach den sehenswerten Fleckchen umsehen und -hören. Meine letzten Tage Down Under verbringe ich dann in Melbourne, bevor es auf meinen über 20-stündigen Rückflug geht... aber vorher melde ich mich sicherlich noch einmal mit ein paar Eindrücken und Bildern aus der Sonne. Vielleicht kann ich euch auch vor meiner Rückkehr ein paar bewegte Bilder von mir aus Sydney zeigen, denn ich war gestern noch am Set von einem Video-Clip-Dreh.

Aussie-Facts, Pt. XI: Nach längerer Pause mal wieder etwas Wissenswertes über OZ. Vielen, aber vielleicht nicht allen, ist sicherlich bewusst, dass die australische Hauptstadt weder Sydney noch Melbourne ist, sondern Canberra. Dazu kam es, weil man sich vor 100 Jahren nicht auf eine der genannten Städte einigen konnte, und dann etwa auf halber Strecke eine Regierungsstadt errichtet hat. Ich selbst war noch nicht in Canberra, aber mein Praktikumskollege hat sich das Städtchen mal angeschaut und war wenig fasziniert. Kein Wunder, die meisten Einwohner sind vermutlich Politiker und Beamte, von denen ein Großteil die Wochenenden auch lieber außerhalb verbringt. Hätten sie sich mal auf eine der großen Städte geeinigt...

In diesem Sinne - viele Grüße aus Sydney!
Hagi