28 Oktober 2010

City of Sydney


So, es hat ja ein wenig gedauert, aber nun gibt es endlich Eindrücke und natürlich jede Menge Bilder (die ich einfach mal zwischen die Zeilen streue) aus dem Herzen Sydneys. Die beiden Hunde haben meine Anwesenheit überlebt (und andersrum), und als Herrchen & Frauchen zurückgekommen sind gab es nicht nur für die Hunde eine kleine Überraschung... ich zitiere:

"Oh, didn't I mention? She's deaf!"

...was so einiges erklärt.

Fischmarkt (nach Ladenschluss)
Angekommen im Hostel habe ich kurz meine (stets) betrunkene kanadische Zimmerkollegin kennengelernt (mehr von ihr später) und dann einen der vielen Touri-Busse aufgesucht, um einen Überblick über Sydney zu bekommen. Preislich bin ich ja nun schon einiges gewohnt, aber Sydneys Innenstadt und Touristen-Highlights setzen noch einmal einen drauf - $40 für eine Stadtrundfahrt sind doch relativ heftig (aber nur der Anfang), wobei man dafür 2 verschiedene Busse mit über 40 Stopps sowie alle normalen Stadtbusse für 24h benutzen darf - also Hop on und Augen auf... das Wetter war leider sehr mäßig, sodass ich mich mit Fotos zurückgehalten habe. Bin ja noch ein Weilchen hier.


Zurück im Hostel habe ich dann versucht ein paar Kontakte zu knüpfen, aber das war aus verschiedenen Gründen nicht besonders einfach. Erstens sollten Fernseher in Gemeinschaftsräumen verboten werden, zweitens sind 80% der Leute hier Franzosen (die hauptsächlich unter sich bleiben und Französisch sprechen), und dann war da noch ein Typ aus New York, der Unwissenden die World of Warcraft erklärt hat und dabei zu meinem Erstaunen viele interessierte Zuhörer finden konnte.


Irgendwann kamen dann doch noch ein paar kommunikativere Leute hinzu und wir sind in einen hoffnungslos überfüllten Club, wo zwar das Bier billig ($4!! = Supermarktpreis) war, aber die Atmosphäre nicht so prickelnd und somit waren wir recht schnell wieder zurück im Hostel. Da man nach 24h keinen Alkohol mehr außerhalb von Bars/Pubs/Clubs bekommt (auch tagsüber nur in Liquor Stores) und Alkohol im Hostel nach 23h strikt verboten ist (einer der Mitarbeiter ist relativ humorlos...), war auch keine After Party drin. Meine kurz erwähnte Zimmerkollegin hat das offenbar frühzeitig erkannt und fängt schon mittags mit den ersten Flaschen Bier an, torkelt den Rest des Tages laut fluchend in der Gegend herum, aber hat heute einen Job in einem Edelrestaurant ergattern können - und kräftig begossen... auf jeden Fall gute Unterhaltung.


Heute hat sich Sydney dann von seiner schönen Seite gezeigt und ich habe die sonnige Stadt weitesgehend zu Fuß erkundet - nur heute Vormittag (der bei mir derzeit gegen 12h beginnt) habe ich noch einmal den Bus genommen, der die Küsten und Strände rund um Sydney abgefahren ist, wobei ich auch den ersten Blick auf das weltberühmte Opernhaus und den wunderschönen Hafen erhaschen konnte.


Weiter ging's zu "The Gap", einer dem Namen entsprechend steilen Klippe, die besonders selbstmordgefährdete Menschen anzieht... aber Hilfe gibt's vor Ort:



Insgesamt erinnert mich Sydney von der Lage etwas an L.A. oder San Francisco - die Gegend ist sehr hügelig, der Stadtrand ist dicht besiedelt mit edlen Promi-Villen und die Vororte gehen weit ins Land hinein. Aber besonders im Vergleich zu L.A. ist die Stadt viel sauberer, schöner und hat einen sehr konzentrierten Stadtkern, wo man auch zu Fuß weit kommt, nur zum Strand sollte man doch einen Bus nehmen.


Eigentlich wollte ich mir heute noch das Aquarium von Innen ansehen, bei dem Wetter fand ich das dann aber unpassend, und das Aquarium läuft ja nicht weg. Dafür war ich bis zum Sonnenuntergang in Sydney unterwegs und habe fleißig Fotos geschossen, von denen ihr nun eine Auswahl kurz kommentiert zu sehen bekommt. Ein paar behalte ich für mich, ich will ja schließlich auch im April noch etwas zu erzählen haben...

Chinatown, und ebenfalls im Bild: Die "Monorail"-Bahn
Weiß jemand wie dieses Tier heißt?
Chinesischer Garten von Außen, wieder $6 gespart...
Der Hafen
Monorail, zum Zweiten
QVB, Queen Victoria Building: Ein edles Einkaufszentrum
Auch hier hab ich einige Zeit verbracht: Einer von zwei Apple-Stores in Sydney
Wir nähern uns dem Zielobjekt...

Überraschend angenehm gestalten sich die Preise für einige Aufführungen und Konzerte im Opernhaus, das aus 3 Gebäude-Komplexen (Restaurant, Konzerthalle, Opernsaal) besteht - im kleinen Saal geht es schon bei $19 los, auch für den großen Saal gibt es Eintrittspreise ab $40 - das leiste ich mir sicher einmal. Im Gegensatz zu einer geführten Wanderung auf den höchsten Punkt der Harbour Bridge, die je nach Tageszeit und Verweildauer mit $188 bis $298 zu Buche schlägt. Ab und zu fällt einem dann doch wieder die Kinnlade runter...




Das wär's dann für's Erste. Morgen habe ich mir vorgenommen, etwas Ausschau nach interessanten Konzerten und Festivals zu halten, und fest im Blick habe ich bereits das "Field Day"-Festival zum Neujahrstag. Verpasst habe ich auch schon das erste Event, heute wären Dizzee Rascal & Mark Ronson in der Stadt gewesen - damit mir so etwas nicht nochmal durch die Lappen geht, morgen also Recherche-Tag. Außerdem werde ich mein am Montag beginnendes Praktikum etwas vorbereiten, meine Einladung zum Apple Developer Programm habe ich schon bekommen :)


Zum Abschluss, Aussie-Facts Part II: Trinkgeld gibt es hier praktisch nicht, höchstens in edlen Restaurants. Üblich ist es aber, unrunde Beträge aufzurunden, meistens geschieht das (in 5-Cent-Schritten) gleich automatisch an der Kasse.

Gute Nacht!
Hagi

26 Oktober 2010

Wohnungssuche

Heute gibt‘s keine Bilder, dafür aber eine gute Nachricht gleich zu Beginn: Ich habe nach nur 2 Tagen Suche bereits ein Zimmer in Sydney gefunden, und zwar für unglaublich günstige $125/Woche, was im Monat etwa 350€ ergibt, alles außer Telefon inklusive. Dafür bekommt man in Dresden sicherlich recht einfach ein geräumiges Zimmer oder gar eine eigene Wohnung, aber hier ist das ein unschlagbarer Preis. Einige WGs beginnen bei $180/Woche, heute habe ich mit einer anderen Praktikantin gesprochen, die $260 pro Woche in der Innenstadt auf den Tisch legen muss. Meine Lage ist für meine Bedürfnisse ziemlich gut, ich fahr reichlich 30 Minuten mit dem Bus zur Arbeit und etwa genauso lange brauch ich mit der S-Bahn in die Innenstadt.

Möglich macht das ein extrem nettes und zuvorkommendes asiatisches Ehepaar, die ein paar ihrer Zimmer im Haus günstig vermieten. Neben mir im Haus wohnt noch eine Australierin, die ich auf etwa 30 schätzen würde. Keine Party-WG also, aber ich bin gerade sehr erleichtert, eine schöne, saubere Unterkunft gefunden zu haben und von dem gesparten Geld kann ich mir meine Monatskarte finanzieren oder mal eine Nacht im Hostel, sollte ich am Wochenende nachts nicht nach Hause kommen.

Zur Zeit hüte ich noch das Haus von meinem Chef, der im Urlaub ist und mir freundlicherweise sein Haus am Stadtrand Sydneys überlassen hat, dafür pass ich auf seine zwei Hunde auf. Das gestaltet sich mitunter garnicht so einfach, da die beiden eher schlecht als recht miteinander auskommen und auf meine Anweisungen nur selten hören. Von Sydney habe ich daher außer dem Flughafen (Landeanflug bei starkem Gewitter hat was!) und ein paar Vororten noch nichts gesehen, aber das wird sich ab Mittwoch ändern: Da ich erst am Sonntag in meine neue Wohnung kann, habe ich mir kurzerhand ein Hostel im Stadtkern gebucht und kann somit vier volle Tage die Stadt erkunden, worauf ich mich schon sehr freue; zudem sind Hostels immer gute Möglichkeiten, um neue Leute kennenzulernen. Nicht zu vergessen: Viele Fotomöglichkeiten!

Als Ersatz für die fehlenden Fotos gibt‘s etwas Zusatzwissen über Australien: Feiertage sind wie in Deutschland in allen Bundesländern (bzw. Territories, 9 an der Zahl) verschieden, aber es gibt eine tolle Regelung: Fallen sie auf‘s Wochenende, werden sie zu Beginn der Woche nachgeholt. To be continued.

Hagi

P.S.: Meine neue Adresse gibt‘s auf Anfrage!

22 Oktober 2010

Albert Park & co.


So, nun ist mein Melbourne-Aufenthalt praktisch schon wieder vorbei... an meinem ersten Eindruck hat sich soweit auch nicht allzuviel geändert. Die Stadt ist sehr hübsch, wirklich alles Sehenswerte ist zu Fuß erreichbar, dafür auch sehr sehr teuer und mein Hostel ist ok, aber was in den Hostelbewertungen immer so schön mit „Character“ umschrieben wird, ist hier leider nur schwer zu finden.



Das geht bei den fensterlosen Zimmern (= Mitternacht 24/7) los, wird fortgesetzt durch Aufrufe/Ansagen durch Lautsprecher im ganzen Haus (auch in den Zimmern) und der Pub Crawl gestern Nacht ging auch etwas schleppend los. Drei Freigetränke wurden versprochen, wobei sich dann herausstellte, dass man die jeweils nur beim Kauf eines weiteren Getränks bekommt und das billigste Bier kann hier schonmal $8 kosten.


Dazu kam, dass von den geschätzten 20 Leuten etwa 15 Deutsche waren, die sich bereits in Frankfurt am Flughafen zusammengefunden haben und seitdem scheinbar noch nicht allzuviele englischsprachige Bekanntschaften gemacht haben. Als besagte Gruppe dann noch einigermaßen betrunken war, war Fremdschämen in Reinstform angesagt... der Abend wurde mit der Zeit dann aber doch etwas lebhafter und ich habe mich gut mit einer Französin und einer Kanadierin verstanden. Schön ist auch, dass man sich in Pubs einfach an einen fremden Tisch setzen kann und in aller Regel herzlich willkommen ist - Leute kennenzulernen sollte auf jeden Fall auch außerhalb des Hostel-Lebens keine allzugroße Herausforderung werden.


Tagsüber habe ich gestern einen langen Spaziergang zur Formel-1-Rennstrecke gemacht, die praktisch nicht als solche wiederzuerkennen ist. Der Kurs ist wunderschön in den Albert Park eingebettet und es muss Wochen dauern, die ganzen Mauern, Auslaufzonen und Reifenstapel aufzubauen, denn unpräpariert sieht man nur eine normale Parkstraße, lediglich der ein oder andere Randstreifen und die Boxenanlage lassen eine Rennstrecke vermuten.

Dunkler Asphalt = Rennstrecke
Pitlane closed
Kein Wunder, dass die Teams hier gerne herkommen
Start/Ziel
Turn 1

Von den vielen Rennstrecken die ich schon gesehen habe ist das auf jeden Fall mit Abstand die schönste und wenn es sich zeitlich machen lässt, werde ich auch im März zum Rennen wieder hier sein. Ansonsten ist nicht allzuviel Interessantes passiert, ich hoffe euch allen geht‘s gut! Ich melde mich dann spätestens aus Sydney wieder, bis dahin gibt‘s zum Abschied wieder ein paar Fotos...





19 Oktober 2010

Zoo, Schilder und das Wetter



Schöne Grüße aus dem leider sehr kühlen Melbourne! Doch bevor ich hier zu meinen ersten Impressionen komme, noch ein abschließender Rückblick auf Singapur.

 Fälschung & Original

Meinen letzten vollen Tag habe ich praktisch komplett im Zoo verbracht und sehr genossen. Neben den vielen interessanten Tieren aus der ganzen Welt war vor allem die Gestaltung der Gehege ein Hingucker - wenn nicht unbedingt nötig, wurde auf Zäune und Fensterscheiben verzichtet und die meisten Tiere konnten sich praktisch frei bewegen, blieben erstaunlicherweise aber trotzdem weitesgehend auf ihren zugewiesenen Plätzen.


 Drei Shows hab ich mir angesehen, wobei diverse schauspielerische Einlagen der Tierpfleger die ganze Sache etwas unnötig in die Länge gezogen haben.

Feeling home







Letztlich hatte ich dann bei den interessantesten Gehegen am wenigsten Zeit und ausgerechnet beim majestätischen Anblick des heimischen weißen Tigers hat mein Akku gestreikt, sodass ich euch wie auch von den restlichen Raubkatzen nur ein paar Handyphotos bieten kann.


In den folgenden Rollen eine Riesenschildkröte, ein Vorgeschmack auf Australien, ein mir unbekanntes, aber freilaufendes Tier sowie lustige Nagetiere.




Abends waren wir in kleiner Runde vom Hostel noch etwas feiern, Toni war in Spendierlaune und hat zum Start des Abends eine Flasche Tequilla auf den Tisch gestellt und gegen den Kater am nächsten morgen half ein letzter Spaziergang durch die Innenstadt, die ich am Sonntag übrigens zum ersten Mal bei Tageslicht erblicken konnte.



“Schuld“ an dieser Status sind die Olympischen Jugendspiele 2010
Die Überbleibsel vom Formel-1-Rennen vor wenigen Wochen
Das größte Riesenrad der Welt: "Singapore Flyer“
Äußerst interessant ist Singapurs Schilderwald. Die zahlreichen mehr oder weniger streng überwachten Regeln werden meist auf sehr kindliche und bunte Weise dargestellt, hier ein paar Einblicke in die Plakatierung der Stadt:





Wer noch ein paar $ übrig hat, kann in der neuen Einkaufspassage sicher prima shoppen gehen

Was man nicht selbst erledigt...

Für jeden etwas dabei!?


 Zum Abschied habe ich mir noch zwei Packungen frisch zubereitetes Sushi für unschlagbare 5€ gekauft, bin abends in den Flieger gestiegen...


...und im verregneten Melbourne wieder aufgewacht. Ein wenig hatte ich mich schon an die konstanten (sowohl über‘s Jahr als auch über die Tageszeiten) 30° in Singapur gewöhnt, die 10-15°C in Melbourne sind mir jedenfalls deutlich zu wenig. Trotzdem gefällt mir die Stadt bislang sehr gut: Bei McDonald‘s wird man von fröhlichen Vögeln am Tisch begrüßt, am Flussrand sorgen riesige Feuerspiele für die fehlende Wärme.


Die ganze Stadt wirkt auf den ersten Eindruck ziemlich europäisch, leider auch sehr teuer, was sich in Sydney wohl kaum ändern wird. Mein Hostel ist nahezu klinisch sauber und direkt über der Polizeistation gelegen, leider geht bei 4 Stöcken und einem riesigen, taghell beleuchteten Aufenthaltsraum die familiäre Atmosphäre etwas verloren, die mir in Singapur so gut gefallen hatte. Einen schottischen und einen portugiesischen Zimmerkollegen habe ich bereits kurz kennengelernt, ansonsten sind hier sehr viele deutsche Gruppen, von denen ich mich möglichst fern halten möchte. Läuft gerade alles so gut auf Englisch. Da ich die Nacht im Flugzeug eher schlecht als recht geschlafen habe (das Glück mit dem freien Nachbarplatz hat sich nicht fortgesetzt), lege ich mich jetzt so langsam hin, der Dienstag steht ja bereits vor der Tür - zum Abschied gibt es noch ein paar Fotos von Melbourne bei Nacht.

[Leider hat die sehr wackelige Internetverbindung das Online-Stellen gestern nichtmehr zugelassen, daher ein wenig verspätet...]





Bis bald!

Hagi