28 Dezember 2010

Weihnachten mal anders


So, nach einer erneut etwas längeren Pause melde ich mich heute endlich mal wieder mit dem neusten Stand aus Sydney - die letzten Wochen waren ziemlich ereignisreich und anstrengend, daher auch meine Schreibfaulheit...


Los geht's mit dem 17.12. - eigentlich noch garnicht lange her, aber mir kommt es schon wie eine halbe Ewigkeit vor. Da ich wie schonmal kurz angedeutet ein Aussie-Rap-Special bei Mixery Raw Deluxe plane, habe ich in den letzten Tagen zahlreiche Mails an Künstler und Labels der hiesigen Rap-Szene geschickt, um mich nach möglichen Zusammenarbeiten zu erkundigen. Das Feedback darauf war und ist sehr gut, u.a. wurde ich an besagtem Freitag von dem Künstler Urthboy zu einem Barbecue am Strand eingeladen, bei dem auch ein deutscher Promoter anwesend war - wie ich schon im Vorfeld erfahren konnte war derjenige ein Kollege von Four Artists, der seit Jahren für die Bookings von Curse verantwortlich ist - dass wir uns zum ersten mal in Sydney über den Weg laufen, hätte ich auch nicht gedacht.


Ansonsten waren jede Menge Künstler und Leute aus dem organisatorischen Umfeld bei der Grillparty anwesend, sodass sich viele Möglichkeiten zum Kontakte Knüpfen boten. Dennoch überrascht es mich jedes Mal aufs Neue, wie man hier mit offenen Armen empfangen wird - ich wurde zu kostenlosen Surfstunden eingeladen und ein anderer hat mir kostenlose Tickets für ein Festival auf Tasmanien angeboten. Das kann ich natürlich nicht ablehnen, und so werde ich wohl um den 26.02. ein paar Tage Urlaub nehmen, Tasmanien erkunden und als krönenden Abschluss das MS Fest besuchen. Festivals sollen hier ziemlich wild sein, schaun wir mal ob mich das nach 7 Jahren Splash! beeindrucken kann. A propos Splash!: Urthboy ist dieses Jahr dort aufgetreten (und ich hab ihn verpasst... shame on me!) und einer seiner Mitreisenden war der festen Überzeugung, mich dort schon begrüßt zu haben. Ich kann mich daran ehrlich gesagt nicht erinnern, aber ausschließen möchte ich es mal nicht...


Nach diesem schönen Grillabend ging es weiter zur Weihnachtsfeier eines Labels namens Big Village. Auch hier bot sich das bekannte, aber noch lange nicht sattgesehene Bild: Nette Leute im Publikum, und MCs auf der Bühne, die ihr Handwerk sehr gut verstehen. Als unterhaltsame Weihnachtsspecials gab es verschiedene Freestyle-Spiele mithilfe eines Overhead-Projektors, u.a. Scribble und Dead Celebrities.


Den Abschluss bildeten die Daily Meds, eine der ersten Gruppen die ich hier gehört und gemocht habe. Auch die waren hübsch und ihrem Namen entsprechend gekleidet und haben den Abend würdig abgeschlossen - zumindest unterhaltungstechnisch.


Auf der Erlebnisseite konnte einmal mehr CityRail bzw. eines der zahlreichen Partner-Busunternehmen punkten. Hier die Kurzfassung: 2.18 Uhr geplante Abfahrt (weitere Busse einmal stündlich), Fahrzeit 35 Minuten. Bus kommt pünktlich, ist voll und fährt vorbei. CityRail-Mitarbeiter versichern mir und zahlreichen anderen wartenden Leuten, dass gleich ein zweiter Bus kommt, der gerade im Stadtzentrum im Stau stehe. 40 Minuten später kommt der versprochene Bus, der allerdings 5 Haltestellen vor meinem Ziel seine Endhaltestelle erreicht. Letztlich habe ich dann in irgendeinem verlorenen Suburb doch auf den regulären Bus 1h bzw. nun noch 20 Minuten später warten müssen, die Fahrt dauerte auch länger als der Fahrplan verspricht. Die Essenz: Geplante Ankunft 2.50 Uhr, tatsächliche Ankunft 4.20 Uhr. Und das alles ganz ohne Schnee.

Die Geschichte vom kommenden Tag erspar ich euch, die Stichworte lauten "Trackwork" und "Busses replace trains to the city"...

Town Hall at Night

Meine vergangene Arbeitswoche war sehr interessant, aber ebenso anstrengend. Zum Einen wurde die weitesgehend von mir programmierte iPhone-/iPad-App "BeerBuddy" in den App-Store eingereicht, ich hoffe ich kann bald den Downloadlink nachreichen. Den Hauptanteil meiner 50h-Woche hatte allerdings ein deutlich größeres Projekt, das morgen (Mittwoch) fertig sein muss, und heute tatsächlich fertig geworden ist. Auch hier kann ich wohl Anfang Januar Namen und Downloadlink nachliefern.

Weihnachten selbst war natürlich etwas seltsam, ohne Familie, dafür mit Sonne oder zumindest warmem Regen. Wie in praktisch allen ehemaligen britischen Kolonien wird der 24. ja praktisch nicht gefeiert, im Büro war es dann aber doch ziemlich leer und viele Geschäfte machen relativ zeitig zu, die Ruhe vor dem Sturm quasi. Mein Weihnachtsgeschenk habe ich trotzdem schon am Freitag bekommen: Fürs Werben einer Nachfolgepraktikantin sowie für meine Überstunden habe ich von Patrick ein iPad geschenkt bekommen. Ich war ja Anfangs etwas skeptisch gegenüber dem großen iPhone-Bruder, aber in den letzten Wochen hatte ich schon durch meine Arbeit viel Gefallen an dem Gerät gefunden und jetzt würde ich es auch nicht mehr missen wollen, gerade meine täglichen Zugfahrten lassen sich nun deutlich sinnvoller (und zugleich angenehmer als mit dem Laptop auf dem Schoß) nutzen, und ratet mal wo(rauf) ich diesen Blog gerade schreibe...


Den 25. habe ich dann bei Patricks Familie mitgefeiert, sodass ich nicht alleine zuhause rumsitzen musste, ansonsten hat mir das ein oder andere Skype-Gespräch das Fest der Liebe versüßt. Feiertage, die aufs Wochenende fallen, werden hier ja Anfang der kommenden Woche nachgeholt, anlässlich unseres aktuellen Projekts habe ich mich aber dafür entschieden, Montag/Dienstag zu arbeiten und bekomme dafür zu Beginn des neuen Jahres zwei zusätzliche Feiertage. Das hat sich in jeder Hinsicht als gute Entscheidung herausgestellt, da hier derzeit eh nichts los ist und es gestern den ganzen Tag, teils heftig, geregnet hat, auch heute ist es deutlich zu kalt für einen Tag am Strand gewesen. Allerdings durften sich Patrick und ich im Büro mit einer stündlich losgehenden Alarmanlage herumschlagen, aber das dürfte morgen dann auch wieder vorbei sein...

Unsere Mittagsecke am Bürogebäude - im Grün rundherum erblickt man auch hin und wieder ein paar Hasen

Nun hoffe ich also auf gutes Wetter über Silvester und freue mich auf ein paar freie Tage am Stück. Langweilig wird's nicht, allein in der ersten Januarwoche treten hier Public Enemy, Looptroop, Lord Finesse, 2Live Crew, Killa Kela, Mos Def und noch zwei australische Acts auf - zumindest die beiden Erstgenannten werde ich mir nicht entgehen lassen, Mos Def finde ich mit $106 dann doch etwas überteuert...

Zum Abschluss gibt's die Aussie-Facts Pt. IX, passend zu Silvester: Offiziell gibt es hier keine Böller oder Raketen fürs normale Fußvolk zu kaufen, Wunderkerzen und Tischfeuerwerk sind das Höchste der Gefühle. Ich bin aber gespannt wie die Realität aussieht, Gras ist ja auch nicht offiziell erhältlich... zumal ich in den vergangenen Tagen schon die eine oder andere Rakete gesehen und gehört habe, die mir nicht nach einem amtlich genehmigten Feuerwerk aussah.

Ich hoffe ihr hattet alle ein tolles Weihnachtsfest und habt spannende Silvesterpläne!
Hagi

P.S.: Mein heutiger Filmtipp: “Weihnachten im Walde!

14 Dezember 2010

Christmas with the Crocs


Nach Hip Hop, Rennautos und Arbeit kommen wir heute zu etwas typischeren australischen Themen: Im Angebot habe ich u.a. Spinnen, Schlangen, Koalas, Kängurus und Alligatoren.


Begonnen hat mein Wochenende mit einem BBQ in einem wunderschönen Garten mitten in der Innenstadt, zu dem mich Jessica & Jimmy eingeladen hatten. In so einem Garten fühlen sich natürlich nicht nur Menschen wohl, sondern auch Tiere - manche hat man gerne um sich herum,...


...andere weniger.

  

Einige Steaks & Bier später bin ich dann noch zu einem Konzert von Hermitude, einem Produzenten-/DJ-Team aus Sydney, und wieder einmal war ich von der wunderbaren Atmosphäre im Publikum begeistert. Vorher habe ich mich noch mit einem "Labelvertreter" getroffen - wenig später habe ich herausgefunden, dass der bekannteste Künstler des Labels gleichzeitig der Chef des ganzen Ladens ist, und besagter Künstler (Urthboy) dieses Jahr auch beim Splash! gespielt hat - die Welt ist klein...

Hermitude live on Stage

Sonntag fand dann die Weihnachtsfeier von unserer Firma statt - wirkliche Weihnachtsstimmung mag bei mir bei 30° noch nicht aufkommen, aber wir hatten einen tollen und sehr entspannten Tag.


Ziel des Weihnachtsausflugs war der "Australian Reptile Park", eine gute Autostunde von Sydney entfernt. Neben Reptilien gab es auch noch jede Menge andere interessante Tierarten zu Bestaunen, ab hier lasse ich am besten ein paar (kommentierte) Bilder sprechen...

Alligator-Fütterung - leider waren wir etwas zu spät für ein besseres Foto...


Tasmanian Devil

Diese Tiger Snake ist giftig und auch für Menschen tödlich - allerdings kann man mithilfe eines Pferdes, das den Biss überlebt und Blutanitkörper bildet, auch ein Gegengift gewinnen. Kostenfaktor der lebensrettenden Spritze: $700.




Halb Hund, halb Wolf: Dingo

Zu groß, um ihn ordentlich aufs Bild zu bekommen - viel Mut beweist die Ente auf dem Rücken


Sieht gefährlicher aus als sie ist - nachher konnte jedermann ein Foto mit dieser Schlange ergattern. Gegen ein paar $ natürlich.


Im Gegensatz zu einem kleinen, auch von Menschen aufgezogenen Krokodil war dieser Baby-Alligator extrem zahm. Sofern sie von Geburt an mit Menschen zusammenleben, bleiben sie auch friedlich - Krokodile nicht. Laut dem Tierpfleger kam es da schon zu unangenehmen Verwechslungen, besonders von Amis, die von zuhause nur Alligatoren kennen und dann in Australien zum ersten und letzten Mal Bekanntschaft mit Krokodilen machen.


Iguana

Die giftigste Spinne Australiens - Kontakt vermeiden!

Platypus/Schnabeltier



...und zu guter Letzt gab es noch dieses tolle Abschiedsfoto. Alles in allem war es ein wunderschöner und entspannter Sonntag. Eigentlich dachte ich bis eben, dass das kommende Wochenende ganz ruhig (langweilig?) wird, aber gerade habe ich einen Hinweis zu einer Hip-Hop-Weihnachtsparty am Freitag erhalten, und ich lerne auch mehr und mehr Leute hier kennen - mir geht es also weiterhin bestens und mir gefällt es immer besser, aber ich vermiss euch natürlich auch ein bisschen. Manchmal auch sehr. Aber für Jammern und Heimweh bleibt glücklicherweise wenig Zeit.

Schöne Adventsgrüße!
Hagi

07 Dezember 2010

Angekommen im Alltag



Wie ihr an der Frequenz meiner Beiträge erkennen könnt, kehrt hier so langsam der Alltag ein, die Zeit der Abenteuerreisen, Kulturschocks und spektakulären Ereignisse ist ein wenig vorbei oder zumindest auf die Wochenenden verlagert worden. Dass ich heut wieder etwas Zeit zum Schreiben finde liegt in erster Linie daran, dass ich seit zwei Tagen eine Entzündung an der Nase mit mir herumschleppe und heute eher von Arbeit los bin, um dem örtlichen Doktor mal Hallo zu sagen. Der war für $50 "Praxisgebühr" auch sehr freundlich und hat mir Antibiotika verschrieben, die hoffentlich schnell anschlagen.

Am Wetter hat sich nicht viel geändert - aus dem Haus kommt man schwer ohne nasse Füße, in Teilen von New South Wales herrscht Katastrophenalarm wegen Überschwemmungen

"Wet Floor" - wie wahr...
Es ist hier trotzdem alles andere als langweilig. Ich arbeite weiterhin rund um die Uhr (naja, fast...) an iPhone-/iPad-Apps, die erste wird diese Woche fertig und sobald sie im App Store aufzufinden ist, kann ich dann auch mehr darüber schreiben. Für die kommenden Monate stehen auf jeden Fall schon sehr interessante Sachen an und zu gegebener Zeit gibt es dann auch ein paar mehr Details dazu.

Spit Syndicate (Joyride an den Decks)

The Tongue

Nach dem etwas enttäuschenden Konzert-Einstand in Sydney habe ich die vergangenen Wochenenden vor allem dazu genutzt, einen etwas genaueren Überblick der australischen Rap-Szene zu gewinnen und bin denke ich bereits im fortgeschrittenen Stadium angekommen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Hip-Hop-Szene hier ziemlich übersichtlich, aber dafür umso sympatischer ist. Oben seht ihr das Video zum Song "Crazy" von The Tongue und Joyride, einer erst kürzlich veröffentlichten Lobeshymne auf Sydney und definitiv hörens- und sehenswert. Beide beteiligten Künstler habe ich auch bereits live gesehen, und mich überrascht immer wieder, wie souverän die Live-Shows der hiesigen Rapper sind. Egal ob man sich jetzt den kommenden Superstar oder völlig unbekannte Acts anschaut, alle Verstehen ihr Handwerk und die in Deutschland üblichen Textvergesser, nervigen Back-Ups oder einfach völlig überforderten Nachwuchsrapper sind mir bislang nicht über den Weg gelaufen. Die Shows sind in der Regel etwas kürzer, dafür von vorn bis hinten auf hohem Niveau und praktisch immer werden 2-3 interessante Acts im Vorprogramm geboten.

Briggs

Offenbar kennt und respektiert man sich auch untereinander, nicht selten erblickt man die auftretenden Rapper eine Woche später beim nächsten Act feiernd im Publikum, oder als Gast auf der Bühne. Mein bisheriges Highlight war das Drapht-Konzert am vergangenen Samstag, bei dem in den ersten Reihen in bester K.I.Z- oder Casper-Manier herumgesprungen wurde, die Live-Band tat ihr Übriges. Das Album "Brothers Grimm" sei an dieser Stelle allen Neugierigen empfohlen, als Anspieltipps werf ich mal "Falling," "Where ya from" und "Boom Boom Boom" in den Raum - iTunes ist euer Freund. Damit möchte ich es an dieser Stelle auch erst einmal belassen, schließlich sind nicht alle meine Leser Rap-Fans, wie ich befürchte. Und wenn doch, könnt ihr euch alle schonmal auf ein Aussie-Rap-Special bei Mixery Raw Deluxe freuen, ich verbringe meine freien Minuten gerade damit, Labels und Künstler dafür zu kontaktieren...

Ladies and Gentlemen: Drapht!

Deutlich populärer als Rap-Musik ist Motorsport in Australien - das Formel-1-Rennen in Melbourne sowie der Motorrad-WM-Lauf auf Phillip Island zählen zu den Highlights im Kalender der jeweiligen Serien, und die nationale Tourenwagenmeisterschaft der V8 Supercars erfreut sich größter Beliebtheit. Völlig zurecht, wie ich feststellen durfte - die Rennen sind der Wahnsinn, keine Spur von Perlenschnur-Rennen, wie man sie in der Formel 1 und DTM zu oft zu sehen bekommt. In Sydney fanden nun die beiden Finalläufe à 250 km statt, und vor dem Samstagsrennen hatten noch 3 Fahrer intakte Meisterschaftschancen. Das Ergebnis: Nach wildem Durcheinander, verschiedenen Strategien und Regen fanden sich zu Beginn des letzten Renndrittels alle Titelkandidaten auf den Plätzen 1-3, nur um alle zusammen in der schnellsten Kurve mit Aquaplaning in die Mauer zu fahren. Da man für jeden Platz Punkte bekommt (sofern man es ins Ziel schafft), wurde das Duell um die Meisterschaft von den Fahrern in die Hände der Mechaniker gelegt, die etwa 10 Minuten hatten, um den an allen Autos recht ähnlichen Aufhängungsschaden zu beheben - eine Crew hat dieses kleine Meisterstück geschafft und damit ihren Fahrer praktisch zum Champion gekrönt - am Sonntag reichte ihm dann Platz 21 zum Titel.

Zieleinlauf der zusammengeflickten Meisterschaftsautos

Besagtes Rennen habe ich mir dann nicht im TV, sondern live vor Ort angeschaut. Das war zwar schon ein Erlebnis, aber letztlich verpasst man viel zu viel, wenn man nicht gerade $200 für einen Platz auf den Tribünen mit gutem Blick auf eine der eher rar gesäten Videoleinwände übrig hat. Dem Fußvolk werden dafür Werbetafeln an den Kurvenscheitelpunkten vor die Nase geschraubt.


Nichtsdestotrotz ist der wohlriechende Geruch von Benzin & verbranntem Gummi in Kombination mit dem herrlichen Sound der Autos den Eintritt wert gewesen, besonders schön anzusehen und -hören waren übrigens diese etwas älteren Flitzer aus dem Rahmenprogramm:


Aussie-Facts, Pt. VIII: Was Internetgeschwindigkeit angeht, ist man in Deutschland ziemlich verwöhnt (wie in vielen anderen Bereichen auch): ADSL 2+ ist hier gerade der angesagte Trend, was laut Wikipedia einer Downloadrate von 25 Mbit/s entspricht - wieviele Häuser sich in so eine Leitung reinteilen möchte ich nicht wissen, denn zu den Hauptzeiten am Abend laden nicht einmal animierte GIF-Grafiken schnell genug für ein rechtzeitiges Abspielen, YouTube, Skype & Co. kann man dann völlig vergessen. Selbst im Büro auf Arbeit sind größere Downloads ein zeitraubendes Ereignis, und praktisch jeder Tarif kommt mit einer Volumenbegrenzung, die nur in sogenannte "Off Peak Hours," zwischen 2 Uhr und 7 Uhr, aussetzt. Dank der geringen Downloadraten besteht aber auch zur Peak Hour keine wirkliche Gefahr...

Grüße ins verschneite Deutschland!
Hagi

27 November 2010

Bone Thugs N Playback


So, nun kann ich also auch Bone Thugs N Harmony in meine nur in Gedanken existierende "Live-Gesehen"-Liste eintragen, aber wirklich weiterempfehlen kann ich sie leider nicht. Laut Ticket sollte der Einlass 19.30 Uhr beginnen und 23.30 Uhr sollte die Veranstaltung enden, sodass ich mir wenig Sorgen um den Heimweg und den darauffolgenden Arbeitstag gemacht hatte.


Der Einlass hat auch fast pünktlich begonnen, aber dann war erst einmal (Live-)Sendepause - der DJ hat stundenlang aufgelegt, bis die erste von insgesamt 5 Vorgruppen die Bühne betreten hat. Langweilig wurde es trotzdem nicht, da inzwischen auch Jessica (die ich vergangenen Samstag kennengelernt hatte) und ihr Bruder Jimmy im Gaelic Theatre angekommen waren und einige der Vorgruppen waren auch ganz gut. Unterhaltsam, wenn auch wenig kreativ war z.B. diese (s. Bild - den Namen habe ich nicht behalten können) Gruppe, die sich stark am US-Westcoast-Sound (und -Look) der frühen 90er Jahre orientiert hat:


Warum wir letztlich bis kurz vor Mitternacht warten mussten bis der Hauptact sich die Ehre gab konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, im Laufe des Abends wurden uns drei verschiedene Gründe präsentiert:

"We have technical issues." (Moderator des Abends)
"They are backstage smoking weed." (DJ der Gruppe)
"Sorry guys, we somehow missed the flight." (Bone Thugs N Harmony)


Wahrscheinlich war es eine Kombination aus allen drei Sachen... dafür ging es dann ganz gut los. Bis nach etwa 20 Minuten kam, was kommen musste - die ersten der zahlreichen Tributes an ihren vor 15 Jahren verstorbenen Mentor Eazy-E, die daraus bestanden, dass Eazy's Hits vom Band liefen und die Bone Thugs ab und zu dazwischengeschrien haben. Das Gleiche gab es dann noch in der Biggie- und 2Pac-Edition und somit war die erste Stunde auch schon gefüllt. Nach ein paar ihrer rar gesäten eigenen Songs wurde die letzte halbe Stunde dann über die Bühne gebracht, indem etwa 20 Mädels zum Tanzen auf selbige eingeladen wurden, dort gab's dann Autogramme und für den Rest des Publikums blieb nur Kopfschütteln und Sound aus der Konserve.


Dass die Liveshow so daneben war war wirklich schade, denn die Stimmung war gut, die DJs haben wunderbar aufgelegt und eigentlich war es ein netter Abend - auch das Gaelic Theatre mit einer Kapazität von ca. 500 Leuten und einer balkonähnlichen oberen Etage ist eine schöne Location, wo ich heute übrigens wieder hingehe, um mir die australischen Rapper/Gruppen The Tongue & Spit Syndicate anzuschauen.


Zurück zu meinem Donnerstag Abend - da es inzwischen Mitten in der Nacht war und ich knappe zwei Stunden nach Hause gebraucht hätte, haben mich meine australischen Freunde eingeladen bei ihnen zu übernachten, was ich dankend angenommen habe. Ich bin immer wieder beeindruckt von der Gastfreundlichkeit und Offenheit vieler Australier, man fühlt sich überall sehr willkommen. Mehr oder weniger ausgeschlafen bin ich dann gestern direkt zur Arbeit gefahren - tagsüber war ich eigentlich recht fit, aber bei der anschließenden Weihnachtsfeier (übrigens immernoch sehr eigenartig, hier bei 30°C...) war ich schon kurz vor'm Einschlafen (was nicht an der Feier an sich lag) und zuhause angekommen habe ich wunderbar geschlafen. Das Wochenende kann kommen!

Abschließend noch ein paar Foto-Eindrücke von meinem Wohnviertel und meinem Arbeitsweg:

Ankunft in Padstow pünktlich zum Sonnenuntergang

Padstow Library


Der Eingang vom Büro

...und der Weg dahin. Fußweg: Fehlanzeige.

Einer der zahlreiche Food Courts, hier in Paddys's Market/Chinatown

Gebaut wird gerne nachts: Man staunt oft am nächsten Tag, was sich in einer Nacht so alles ändern kann

Aussie-Facts, Pt. VII: Australien hat eine etwas eigene Kreisverkehrregelung - man blinkt beim Einbiegen in den Kreisverkehr in die Richtung, in die man den Kreisverkehr später wieder verlassen möchte, also quasi genauso wie bei einer normalen Kreuzung. Das ist meistens nicht besonders sinnvoll weil man kaum von jedem Auto verfolgen kann, wo es in den Kreisverkehr eingebogen ist...

Ich wünsch euch schonmal einen schönen 1. Advent!
Hagi

P.S.: Ich freu mich übrigen sehr darüber dass ihr so fleißig mitlest, mit dem letzten Eintrag habt ihr bereits die 1000-er-Besuchermarke überschritten!