25 Januar 2014

Ursprünglich, untouristisch, streng religiös: Brunei


Das Sultanat Brunei Darussalam war die große Unbekannte meiner Reise – bis vor einem halben Jahr wusste ich selbst nicht um die Existenz des Kleinstaats, und auf meiner gesamten Reise habe ich nur eine andere Person getroffen, die schonmal in Brunei war (bzw. dort wohnt). Mein Reiseführer hatte mich neugierig gemacht, weil die großen Ölvorkommen das Land bislang davon abgehalten haben, den über Jahrhunderte gewachsenen Regenwald abzuholzen: Etwa drei Viertel des Landes sind immernoch von Wald bedeckt, davon ein großer Teil primärer Regenwald. Der relative Reichtum und das hohe Bildungsniveau (Verständigung mittels Englisch) versprachen ein sorgenfreies Reisen, obwohl der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckt. Um das einmal vorwegzunehmen: Praktisch all diese Erwartungen haben sich erfüllt, und doch hatte das Land die ein oder andere Überraschung parat.

Der Stolz der Stadt: Die Sultan Omar Ali Saifuddin Moschee

Schon vor der Ankunft ließ sich erahnen, dass Backpack-Tourismus kaum ein Eckpfeiler des Landes ist: Es gibt genau ein Jugendhostel. Im ganzen Land. Dazu eine Handvoll Budget-Unterkünfte, wovon sich keine online buchen lässt. Die Webseiten der laut Reiseführer und TripAdvisor beliebtesten Budget-Unterkünfte sehen aus, als wären sie in den 90ern gestaltet und programmiert worden, Buchungsanfragen bleiben entweder unbeantwortet oder die E-Mails kommen umgehend zurück: Empfänger unbekannt. Die Suche nach einer Unterkunft musste also vor Ort erfolgen.

Tradition (chinesischer Tempel) und, nunja, Moderne auf engstem Raum

Die Buchung des Rückflugs sollte man dagegen nicht spontan erledigen, denn ohne Rückreiseticket wird einem die Einreise bzw. schon das Boarding des Flugzeugs nach Brunei verweigert. Interessanterweise musste ich neben meinem Flugticket nach Malaysia auch mein Ticket zurück nach Deutschland vorlegen. Ungewöhnlich war dann auch die Ankunft am Flughafen, der momentan eine einzige Baustelle ist und nichtmal einen Geldautomaten vorweisen kann. Während ich versucht habe herauszufinden, wie ich ohne Bargeld am besten in die Innenstadt gelangen kann, wurde ich praktisch gleichzeitig von einer Britin und einem Inder angesprochen: Die Briten hat mir angeboten, mich in der Stadt abzusetzen, während der Inder sich mit mir ein Taxi teilen wollte. Mit etwas Quetschen sind wir dann alle samt Gepäck im Auto der Britin untergekommen, die seit einigen Jahren in Brunei lebt, weil sie durch die niedrigen Lebenskosten allein von den Mieteinnahmen ihrer Wohnung in London leben kann… nach einer kurzen Sightseeing-Tour wurden wir an einem Guesthouse abgesetzt, weil unsere erste Anlaufstation, das Hostel, einen geschlossenen Eindruck gemacht hatte. Später hat sich herausgestellt, dass die Unterkunft für den Rest des Monats von einem Fußballteam belegt ist. Verglichen mit den sonstigen Kosten in Brunei war das Guesthouse ziemlich teuer, was wohl der mangelnden Konkurrenz und Nachfrage geschuldet ist; deutlich verbreiteter sind dagegen schicke Hotels für Geschäftsreisende.


In Bandar Seri Begawan, der Hauptstadt, leben etwa 150.000 der insgesamt 400.000 Einwohner Bruneis. Die Stadt ist nach 18 Uhr wie ausgestorben und auch tagsüber nicht gerade lebendig: Touristen sind eine Rarität und junge Leute sieht man so gut wie garkeine, weil sämtliche Schulen Internate sind, die wiederum außerhalb der Stadt liegen. Nach 1-2 Stunden Umherlaufen kennt man praktisch alle Geschäfte, Restaurants und Seitenstraßen – sich in Bandar zu verlaufen bedeutet in der Regel, schneller als geplant am Ziel anzukommen. Die Stadt ist nicht übermäßig dreckig, aber auch nicht herausragend modern oder sauber, wie sich Brunei hin und wieder selbst darstellt. Schöne Ecken gibt es dennoch, vor allem die zahlreichen Parks in Fußnähe zum Zentrum sind eine Besonderheit. Während man in anderen Ländern zwei Stunden Auto fährt, um an den Rand des Regenwalds zu gelangen, beginnt dieser in Bandar praktisch in der Stadt und es gibt jede Menge liebevoll angelegter Jogging- und Wanderwege.




Die Hauptattraktion Bandars ist Kampong Ayer, ein Stadtteil, der vor Jahrhunderten auf dem Wasser errichtet wurde und bis heute Bestand hat. Etwa 30.000 Einwohner wohnen über dem Fluss, wobei es sowohl traditionelle Holzhäuser, -pfeiler und -wege gibt, als auch die moderneren Varianten aus Beton.


 

Ich hatte mir fest vorgenommen, wenigstens eine Nacht in der Wasserstadt zuzubringen. Vom Reisebüro meines Vertrauens wurde mir eine Unterkunft beim Oberhaupt der Wasserstadt organisiert, und offenbar gehört es in Brunei zum guten Ton, seinen Wohlstand möglichst offensiv (man mag es auch geschmacklos nennen) zu präsentieren, jedenfalls hat mich der erste Eindruck des Hauses ziemlich erschlagen…


Zurückhaltung und Bescheidenheit waren dann auch nicht gerade die primären Charaktereigenschaften des Gastgebers: Über 5.000 Gäste habe er bereits empfangen. Auf Nachfrage hat er mir erklärt, dass er das Haus seit ca. einem Jahr für Gäste bereitstellt, maximal kommen sechs Gäste gleichzeitig unter, die durchschnittliche Auslastung dürfte sich eher im Bereich 2-3 abspielen. Wer findet den Fehler?

Die Außengestaltung fällt deutlich geschmackvoller/nüchterner aus

Zwar hatte ich mir den Homestay anders ausgemalt, aber es war doch zumindest authentisch – wenn auch nicht repräsentativ für den durchschnittlichen Bürger Bruneis. Abends bin ich ein wenig durch’s “Viertel” spaziert, wurde von Jung & Alt nett gegrüßt und habe mich äußerst willkommen gefühlt. Überhaupt habe ich die Einwohner Bruneis als hilfsbereit, nett, aber nie aufdringlich kennengelernt. Mein Tipp für Nachahmer wäre daher, sich auf eigene Faust eine Unterkunft bei einer normalen Familie in der Wasserstadt zu suchen.


 

Wie bereits erwähnt ist Bandar keine Stadt, die einen lange unterhält. Alkohol darf im gesamten Land nicht verkauft und von Muslimen nicht konsumiert werden, und als (teilweise?) Konsequenz davon gibt es absolut kein Nightlife: Keine Bar, keine Disco, und die Cafés schließen bei Einbruch der Dunkelheit, was aufgrund der Lage am östlichen Rand der Zeitzone besonders früh ist. Davon abgesehen sei nochmal darauf hingewiesen, dass man sowieso keine Jugendlichen in Bandar antrifft. Im Wesentlichen waren mir diese Umstände vor der Einreise bewusst, und ich hatte mir fest vorgenommen, einen großen Teil meiner Zeit direkt im Regenwald zu verbringen. Als Ziel hatte ich mir dafür den Bezirk Temburong ausgesucht, der grob geschätzt ein Viertel der Fläche Bruneis einnimmt, in dem aber nur 3% der Bevölkerung leben. Dort habe ich letztlich zwei Nächte und knapp drei Tage verbracht, die extrem erholsam, ehrlich gesagt manchmal aber auch ein wenig langweilig waren, denn die Trekking-Touren haben sich als erstaunlich kurz erwiesen. Das Highlight des ersten Tages war zweifelsohne der Canopy Walk: Eine Metallkonstruktion, die einen unvergleichlichen Blick über die Baumkronen des Regenwalds in 42 Metern Höhe ermöglicht.

 


Bis zu diesem Tag hatte ich die Hoffnung, dass Brunei das erste Land sein könnte, in dem mir keine anderen Deutschen begegnen. Diese Hoffnung durfte ich dann dank einer absoluten deutschen Mehrheit in der Tourgruppe begraben…


Während das Tagesprogramm in kleinen Gruppen stattfand, war ich nachts vollkommen für mich alleine in der Unterkunft, die im Wesentlichen aus Zelten und Hängematten bestand.

 

Umsorgt, bewacht und bekocht wurde ich von zwei weiblichen Tourguides, 17 und 18 Jahre alt, die zugleich die ersten einheimischen Frauen waren, die ich in Brunei ohne Kopftuch gesehen habe. Generell geht die Gastfreundschaft in Brunei oft eher zu weit: Man wird selbst von Gleichaltrigen mit “Sir” angesprochen, isst prinzipiell getrennt von den Gastgebern und hat oft das Gefühl, dass einem mit viel zu viel Respekt begegnet wird. Offenbar wird das von den älteren Generationen so erwartet, denn fernab der Dorfbewohner sind meine beiden Guides ein wenig aufgetaut und haben deutlich unverkrampfter agiert.


Durch die Dschungeltouren haben sich einige Gelegenheiten ergeben, mit den beiden Mädels einigermaßen offen über ihr Land zu reden, wenngleich Kritik immer sehr sorgsam geäußert wurde. Fakt ist wohl, dass der Sultan tatsächlich recht beliebt im Land ist, oder zumindest respektiert wird. Der muslimische Glaube ist nicht verpflichtend, allerdings werden Muslimen zahlreiche Privilegien (u.a. kostenlose Häuser für Ehepaare!) zugestanden, auf die die wenigsten Einwohner verzichten möchten oder können. Die Kehrseite der Medaille ist, dass Muslime bei religiösen Verstößen mit harten Strafen rechnen müssen. Diese Linie hat sich zuletzt enorm verschärft: Während das islamische Recht (Scharia) in einigen Bereichen des Familienlebens bereits Anwendung findet, wird das umstrittene Recht ab April auf fast alle Bereiche ausgeweitet. Konkret bedeutet dies, dass mittelalterliche Methoden wie Steinigungen (Ehebruch) und Handamputationen (Diebstahl) neu eingeführt werden, während die Prügel- und Todesstrafe bereits zum jetzigen Zeitpunkt (religionsunabhängig) richterlich angeordnet werden können. Zudem wird das Tragen eines Kopftuchs zur generellen Pflicht aller muslimischen Frauen. Es ist nicht besonders schwer nachzuvollziehen, dass die gesetzlichen Neuerungen trotz absoluter Hingabe zum islamischen Glauben keine Stürme der Begeisterung auslösen…

Der Scharia-Gerichtshof

Kommen wir wieder zu erfreulicheren Themen. Neben den Tageswanderungen, die teilweise auch Wellness-Programm beinhalteten…

Fish Spa, in natürlicher/kostenloser Form

…war mein absolutes Highlight eine Nachtwanderung. Von den zahlreichen Kleintieren des Dschungels bekommt man tagsüber fast nichts mit, während sie nachts einfach überall sitzen. Neben den häufig vorkommenden grünen Stabinsekten…

Selten: Das weiße Stabinsekt

…haben wir einige weitere Farbvarianten selbiger Spezies angetroffen, dazu Frösche, tropische Tausendfüßler (giftig!), Riesenameisen, Echsen, Spinnen und weitere Tierchen, deren Namen ich mir nicht merken konnte. Ein vollkommen anderes Regenwalderlebnis und höchst empfehlenswert, auch wenn es mitunter ein wenig unheimlich ist. Man sollte sich bei seinen Guides jedenfalls gut aufgehoben fühlen…


Den letzten Tag in Brunei habe ich wieder in Bandar verbracht und ein wenig Zeit im Royal Regalia Museum totgeschlagen. Dort stellt der Sultan ausgewählte Geschenke von Staatsmännern aus, wobei die Geschenke hauptsächlich aus benachbarten Ländern, anderen muslimischen Ländern, oder diktatorisch geführten Ländern stammen. Die britische Queen ist allerdings auch vertreten. Einführend wird das Leben des Sultans (“His Majesty”) in Bildern und kurzen Texten dargestellt. Zum bereits bekannten Mangel an Bescheidenheit gesellt sich hier und da noch ein Mangel an Subtilität: Schon zu Schulzeiten war er intelligent, sportlich, bei Lehrern und Mitschülern beliebt, allgemein sympatisch, großzügig und verfügte über ausgezeichnete Führungsqualitäten: Ein ganz normaler Superheld also. Das Bild des Sultans und seiner (dritten) Frau ist auch außerhalb der Museen allgegenwärtig und hängt in jedem Restaurant, Café, Laden oder Büro. Sollte der Sultan noch zeitliche Reserven haben, kann er den Grafikern und Mediendesignern des Landes vielleicht noch den ein oder anderen Ratschlag geben: Auf riesigen Plasmabildschirmen laufen Videos, die aussehen, als hätte man sie mit einem zehn Jahre alten Camcorder vom Fernseher abgefilmt, und neben edlen Marmorplatten hängen vollkommen verpixelte Druckerzeugnisse mit Untertiteln in Comic Sans.

Letztlich war Brunei ein interessantes Erlebnis mit viel faszinierender Natur und netten Menschen, die nach sehr strengen Regeln leben. Zum ersten Mal auf meiner Reise hatte ich auch das Gefühl, von einem Land alles Wesentliche gesehen zu haben. Großes Glück hatte ich mit dem Wetter: Ich bin mitten in der Regenzeit angekommen, und auch wenn es jeden Tag kurze Schauer gab, hat das Timing immer ganz gut gepasst und ich musste keinerlei geplante Aktivitäten absagen oder im Regen durchstehen – hauptsächlich hat es nachts geregnet. Nach einer Woche Kulturwüste hat die Ankunft in einer lebendigeren Gesellschaft in Malaysia allerdings sehr gut getan, mehr dazu dann in Kürze…

16 Januar 2014

Wildlife an der Südküste


Bye bye, Australien – schön war’s! In den letzten 11 Tagen habe ich nichts ausgelassen, bin fast täglich um 6 aufgestanden und wurde mit tollen Ausblicken und Erlebnissen belohnt. Gleich nachdem ich in Melbourne angekommen bin, stand eine 2-tägige Tour nach Phillip Island auf dem Programm. Die Tour war zunächst etwas mühsam, denn unser Bus hatte nach 20 Minuten Fahrt Motorenprobleme und kam nur noch im halben Tempo voran. Weil wir später noch einem anderen Bus bei einer Reifenpanne helfen mussten, ging leider viel Zeit verloren und wir mussten auf der Insel einem straffen Zeitplan folgen. Den Vorstellungen einer gemütlichen Insel entspricht Phillip Island übrigens nicht: Die Insel wirkt eher wie eine Landzunge und ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden, auf der man in der Hochsaison zunächst einmal im Stau steht. In einem Wildlife-Park konnte man sich dann langsam an die einheimischen Tiere gewöhnen…

Wallabies…
…und Kängurus

Wenig später haben wir ein paar Koalas einen Besuch abgestattet, um schließlich die Hauptattraktion Phillip Islands zu bewundern: Freilebende Pinguine. Um die kleinsten Pinguine der Welt in der Böschung zu entdecken, bedarf es Geduld und natürlich etwas Glück. Glück gehabt.


Wer kein Glück hatte oder mehr Pinguine sehen möchte, kann dem Glück mit dem Eintrittsgeld zur Penguin Parade auf die Sprünge helfen. An verschiedenen Stellen des Strands stürmen täglich pünktlich zum Sonnenuntergang dutzende Pinguine in Richtung Strand, und auf dafür eingerichteten Tribünen kann man live dabei sein. Bilder darf man leider keine machen, weil sich die touristische Masse als untauglich erwiesen hat, dabei den Blitz zu deaktivieren. Das verwundert nicht weiter, schließlich werden auch sonstige Anweisungen (nicht aufstehen während Pinguine vorbeilaufen, Wege nicht verlassen, keine Fotos…) bei erstmöglicher Gelegenheit ignoriert. Dafür gibt es ein paar schöne offizielle Bilder, die zur Nutzung freigegeben sind.

Quelle: Penguins App

Nachdem uns der lädierte Bus mit letzter Kraft zur Unterkunft gebracht hat und wir nach etwas Hin und Her auch alle ein Bett gefunden haben, ging es am Folgetag in Richtung Wilsons Promontory, einem Nationalpark in der Nähe von Phillip Island. Bei der Wanderung hatten wir noch Glück mit dem Wetter und konnten ein paar schöne Schnappschüsse schießen.


Leider hat uns das Wetterglück auf dem Weg zum Strand verlassen: Den Wanderpfad entlang der Küste haben wir bei Sturm und Regen zurückgelegt, immerhin haben wir eine Schlange vor die Augen und Kameras bekommen. Laut Tourguide ist es eine Black Snake, die (für Australien selbstverständlich) giftig und deren Biss ohne Behandlung tödlich ist. Daher haben wir auf Nahaufnahmen verzichtet…


Das Stranderlebnis wollten wir uns nicht gänzlich versauen lassen, also sind ein paar von uns trotz des Regens ins Meer gesprungen. Während es im Wasser angenehm warm war, war das Umziehen im Regen etwas mühsam und letztlich auch einigermaßen sinnlos… Spaß hat’s trotzdem gemacht.


Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Kängurus in freier Wildbahn besucht (für mich eine Premiere) und nebenbei ein paar Wombats gesehen, deren Fotos leider misslungen sind.


Wenngleich die Tourgruppe insgesamt etwas träge war, habe ich mich mit einem Holländer sehr gut verstanden und am nächsten Tag haben wir noch eine kostenlose Stadtführung durch Melbourne mitgenommen. In meinem Tourpaket waren außerdem Gutscheine für das Aquarium und den Eureka Tower enthalten, die beiden Punkte habe ich dann auch noch abgearbeitet.



Anschließend folgten die drei schönsten Tage der Reise (bisher?) entlang der Great Ocean Road und in den Grampians. Die Tourgruppe war erfrischend international aufgestellt (üblich ist sonst eher ein Deutsch-Überschuss, mehr dazu später) und von Anfang an sehr sympatisch, Letzteres galt auch für unseren Guide. Unser erster längerer Stopp war in Torquay, der Heimat der weltbekannten Marken Rip Curl und Quiksilver, die die lokalen Surfer seit der ersten Stunde mit dem passenden Equipment versorgen.


Der restliche Teil lässt sich wie üblich am besten in Bildern beschreiben.



Koalas in the Wild: Überraschend viele der Knuddeltiere waren wach und haben sich sogar bewegt

Sonnenuntergang bei den “12 Apostels”, von denen es nur 8 tatsächlich gibt

Mittagspause mit Emus
Wasserfall & Regenbogen

Nach dem Ende der Great Ocean Road ging es landeinwärts in den Grampians National Park, wo sich Täler und Berge abwechseln.


Unsere Unterkunft war mitten im Nirgendwo, dafür gab es Kängurus und eine Bar. An der haben wir dann auch einige Stunden zugebracht. Ein Insider (ich weih euch gern persönlich ein), aber als Erlebnis unbezahlbar: Eine Gruppe bestehend aus Schweden, Holländern, Briten und Kanadiern schreit innbrünstig und mit den verschiedensten Akzenten “Bonusrunde”. Zudem durften wir vor der Nachtruhe einen faszinierenden Sternenhimmel genießen.


Am letzten Tag haben wir noch eine Wanderung unternommen, die letztlich eher eine Klettertour war, viel Spaß und tolle Ausblicke gebracht hat.



Einige der Gruppe sind anschließend zurück nach Melbourne gefahren, der Großteil ist aber wie ich weiter nach Adelaide gereist, wo wir am Abend noch einen irischen Pub unsicher gemacht haben. Leider fällt man nach so einer Reihe toller Erlebnisse auch schnell in ein kleines Loch, wenn es nicht so rund weiterläuft. Für den nächsten Tag hatte ich eine Weintour durch Barossa Valley nahe Adelaide gebucht, aber die Gruppe war garnicht mein Fall und die Weinverkostungen waren auch nicht das Wahre. Highlight der Tour: Die Whispering Wall, die eine vom Architekten ursprünglich garnicht beabsichtigte Akustik besitzt, aber es erlaubt, sich in normaler Lautstärke vom einen zum anderen Ende zu unterhalten.


Der Abschluss meiner Südküstenreise war ein 2-Tagestripp nach Kangaroo Island. Auch hier hielt sich mein Glück mit der Gruppe in Grenzen: 12 der 16 Teilnehmer waren deutschsprachig, somit wurde eben auch permanent Deutsch gesprochen. Davon abgesehen war Kangaroo Island auf jeden Fall eine Reise wert: Der erste Tag wurde mit einem Besuch bei wildlebenden Seelöwen eröffnet.

 

Das zweite Tageshighlight war Sandboarding. Davon dürfte es auch noch gute Bilder geben, die sich leider nicht auf meiner Kamera befinden, somit muss ich das hier vorerst auslassen. Etwas seltsam war, dass Kayak-Fahren einfach aus dem Programm gestrichen wurde. Zwar weiß ich auch nicht, woher wir die Zeit dafür hätten nehmen sollen, aber dann sollte man das vielleicht einfach nicht ankündigen. Offiziell wurde die Streichung übrigens mit schlechtem Wetter begründet, was etwas fadenscheinig wirkt: Es war bewölkt und windig, aber ich bin mir recht sicher, dass uns das nicht an einem Kayak-Trip gehindert hätte…


Nach einer ruhigen Nacht, umzingelt von Wallabies, sind wir am kommenden Tag zu den Remarkable Rocks gefahren, die in der Tat eine bemerkenswerte Kulisse bilden. Entstanden sind die Felsen durch Vulkane, ihre heutige Form haben sie Wind und Wasser zu verdanken.


Als letztes Wildlife-Erlebnis haben wir noch eine andere Robbenart zu Gesicht bekommen, neuseeländische Fellseehunde (sofern meine deutsche Übersetzung korrekt ist). Man benötigt ein wenig Zeit, um einen Blick für die gut getarnten Tiere zu entwickeln, aber dann sieht man sie überall…


Ein gut versteckter, aber wunderschöner Strand hat den Kangaroo-Island-Trip abgeschlossen, mittlerweile hatte sich auch das Wetter gebessert. Weil wir ein wenig unter Zeitdruck gestanden haben, müsst ihr mir an dieser Stelle einfach glauben – Fotos gibt es jedenfalls keine. Nach einer Stunde Überfahrt mit der Fähre waren wir zurück an Land und wenig später in Adelaide, wo um 9 die Bordsteine hochgeklappt werden. Für ein “Feierabendbier” sind wir knapp eine Stunde auf der Suche gewesen, fündig sind wir letztlich in einem italienischen Restaurant geworden…

Insgesamt war es ein wunderschöner Reiseabschnitt mit vielen neuen Freunden, wobei der Abschied umso schwerer gefallen ist. Ich bin bereits in Bruneis Hauptstadt Bandar Seri Begawan angekommen, und nach 2-3 Stunden Herumschlendern hat man auch jede Gasse gesehen. Deshalb werde ich schnellstmöglich in Richtung Regenwald aufbrechen, der bei Regen am schönsten sein soll – das werde ich in Kürze selbst beurteilen können, denn die Regenzeit macht ihrem Namen alle Ehre.