12 Mai 2014

Abschied aus Asien: Malaysia


Den Abschlussblog habe ich einige Wochen Monate vor mir her geschoben, aber nicht verdrängt. Letzte Station also: Malaysia. Zugegebenermaßen hatte ich mich innerlich schon ein wenig auf zuhause gefreut und nicht mehr den Drang verspürt, jede Ecke des Landes sehen zu müssen und habe mir stattdessen ein paar wenige Sehenswürdigkeiten herausgepickt. Zunächst habe ich einen Freund (Tonio) und dessen Frau in Georgetown auf der Insel Penang besucht, bei denen ich ein wunderschönes Apartment für mich hatte (nicht abgebildet).


Nach der ruhigen Woche in Brunei war es schön, in Malaysia wieder etwas lebendigere Städte vorzufinden. Charakteristisch für Georgetown sind die zahlreichen kleinen Gassen mit Cafés, Gästehäusern, Bars und Läden aller Art, sowie die Häuser aus der britischen Kolonialzeit. Fast die gesamte Innenstadt steht unter Denkmalschutz, wenngleich trotzdem hier und da moderne Hochhäuser über den Horizont ragen.


Touristische Highlights gibt es einige auf Penang, allerdings quer über die Insel verteilt. Zwei davon  habe ich mir vorgenommen: Den Schlangentempel, und den Strand.


Glaubt man der offiziellen Fassung, haben es sich die giftigen Schlangen selbst in dem chinesischen Tempel gemütlich gemacht. Ebenfalls nach offizieller Fassung werden die Schlangen von dem Rauch, der in chinesischen Tempeln allgegenwärtig ist, benebelt und sind deshalb zahm. Allerdings zeichnete sich der Tempel auf Penang nicht gerade durch dichte Rauchschwaden aus, und die Schlangen befinden sich längst nicht nur in dem Tempelgebäude, sondern auch in den Anbauten und im Garten. Dass die Tiere zwar wach, aber trotzdem ruhig (verschlafen?) wirken, liegt wohl eher daran, dass es sich um nachtaktive und gleichzeitig gut gefütterte Exemplare handelt. Vorsichtshalber wurde den Schlangen auch das Gift entnommen, Zuschnappen können sie aber natürlich trotzdem.



Entsprechend seltsam ist das Gefühl, sich zwischen dutzenden Schlangen zu bewegen. Im Tempel selbst schlängeln sie sich hauptsächlich um dafür gedachte Holzkonstruktionen, aber in den Nebenräumen machen sie es sich auch gern auf Bilderrahmen oder Holzdielen gemütlich. Wer viel Zeit hat, kann zudem die Schlangen im Garten zählen, wo diese sich gut versteckt in den Bäumen eingenistet haben. Beim ersten Parkspaziergang mag man von der scheinbar geringen Schlangenanzahl enttäuscht sein, aber wer genau hinschaut, findet mit jeder Minute mehr Schlangen. Hier ein Suchbild:


Weniger aufregend war mein Strandausflug. Tonio hatte mich bereits vor zuviel Vorfreude gewarnt, denn obwohl Penang sich selbst gern als Urlaubsparadies bewirbt, sind die Strände einigermaßen durchschnittlich. Das hatte zumindest zur Folge, dass ich mich nicht mit anderen Touristen um LIegefläche streiten musste, und die letzte Möglichkeit, nochmal im Meer zu baden, wollte ich mir auch nicht entgehen lassen. Fazit: Für den zweiwöchigen Badeurlaub sollte man besser ein paar Meter nördlich in Südthailand absteigen, aber wenn man auf Penang ist, kann man den Strand ruhig mitnehmen.


Ein letzter Hinweis für diejenigen, die selbst einen Malaysia-Aufenthalt planen: Meidet die Unterkunft Reggae Mansion. Den Laden gibt es sowohl in Georgetown als auch in Kuala Lumpur (und ist dort eine der bestbewertetsten Budget-Unterkünfte). Wenngleich man hinter dem Namen einigermaßen tolerante (jedenfalls was Nationalität und Hautfarbe angeht) Menschen erwarten würde, werden Besucher mit dunkler Hautfarbe ungern gesehen. Den Hinweis darauf hat mir Tonio gegeben, sonst hätte ich dezente Buchungshinweise wie diesen sicherlich überlesen:

"We do not accept online bookings from local residents, India and middle east countries."

Das bezieht sich natürlich nicht nur auf Online-Bookings, aber man möchte den Rassimus wohl online nicht zu stark betonen – am Ende schlägt sich das noch in den Ratings wieder. Schlaft nicht bei Nazis, oder so ähnlich.


Der wirklich letzte Ort meiner Reise war Kuala Lumpur, auf dessen Flughafen ich nun zum bereits vierten Mal meiner Reise gelandet war. Außer den Petronas Twin Towers scheint KL kaum typische Sehenswürdigkeiten zu besitzen, trotzdem hat mir die Stadt ziemlich gut gefallen. Einerseits fühlt man sich sehr sicher und man wird weit weniger aggessiv in Läden/Tuk-Tuks/Restaurants gezogen als beispielsweise in Bangkok, dennoch ist der asiatische Charme nicht zu übersehen. Letzterem kam zugute, dass ich wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest in Kuala Lumpur war. Das Fest selbst habe ich zwar leider verpasst, aber die Stadt war bereits farbenprächtig geschmückt.


Auch die kulinarische Vielfalt habe ich noch einmal voll ausgekostet. Im Gegensatz zu den meisten Städten in Thailand muss man allerdings wissen, in welchem Viertel man sich dazu auf die Suche begeben muss. Während man in Thailand an praktisch jeder Ecke kleine Straßenläden und -restaurants findet, irrt man in Kuala Lumpur auch schonmal verzweifelt zwischen Stadtautobahnen und modernen Einkaufszentren umher, bis man fündig wird. Ist man einmal in der richtigen Ecke gelandet, lässt die Speisekarte kaum Wünsche offen.


Mit ein paar letzten, kurz kommentierten Eindrücken soll’s das an dieser Stelle gewesen sein. Schönen Dank fürs Mitlesen, und bis zur nächsten Reise!

Ausblick vom KL Tower: Nicht nur preiswerter als die Twin Towers, sondern auch mit Blick auf selbige
Der KL Tower vom Boden aus
Jeden Abend kann man ein durchaus ansehnliches Fontänen-Lichter-Spiel vor den Petronas Towers begutachten
Mono Rail: Die mit Abstand schnellste und bequemste Art, Kuala Lumpur zu erkunden
Little India: Für eine asiatische Metropole ist Little India in KL tatsächlich sehr klein, nach etwa einer Stunde hat man alles gesehen

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