Bye bye, Australien – schön war’s! In den letzten 11 Tagen habe ich nichts ausgelassen, bin fast täglich um 6 aufgestanden und wurde mit tollen Ausblicken und Erlebnissen belohnt. Gleich nachdem ich in Melbourne angekommen bin, stand eine 2-tägige Tour nach Phillip Island auf dem Programm. Die Tour war zunächst etwas mühsam, denn unser Bus hatte nach 20 Minuten Fahrt Motorenprobleme und kam nur noch im halben Tempo voran. Weil wir später noch einem anderen Bus bei einer Reifenpanne helfen mussten, ging leider viel Zeit verloren und wir mussten auf der Insel einem straffen Zeitplan folgen. Den Vorstellungen einer gemütlichen Insel entspricht Phillip Island übrigens nicht: Die Insel wirkt eher wie eine Landzunge und ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden, auf der man in der Hochsaison zunächst einmal im Stau steht. In einem Wildlife-Park konnte man sich dann langsam an die einheimischen Tiere gewöhnen…
Wallabies… |
…und Kängurus |
Wenig später haben wir ein paar Koalas einen Besuch abgestattet, um schließlich die Hauptattraktion Phillip Islands zu bewundern: Freilebende Pinguine. Um die kleinsten Pinguine der Welt in der Böschung zu entdecken, bedarf es Geduld und natürlich etwas Glück. Glück gehabt.
Wer kein Glück hatte oder mehr Pinguine sehen möchte, kann dem Glück mit dem Eintrittsgeld zur Penguin Parade auf die Sprünge helfen. An verschiedenen Stellen des Strands stürmen täglich pünktlich zum Sonnenuntergang dutzende Pinguine in Richtung Strand, und auf dafür eingerichteten Tribünen kann man live dabei sein. Bilder darf man leider keine machen, weil sich die touristische Masse als untauglich erwiesen hat, dabei den Blitz zu deaktivieren. Das verwundert nicht weiter, schließlich werden auch sonstige Anweisungen (nicht aufstehen während Pinguine vorbeilaufen, Wege nicht verlassen, keine Fotos…) bei erstmöglicher Gelegenheit ignoriert. Dafür gibt es ein paar schöne offizielle Bilder, die zur Nutzung freigegeben sind.
Quelle: Penguins App |
Nachdem uns der lädierte Bus mit letzter Kraft zur Unterkunft gebracht hat und wir nach etwas Hin und Her auch alle ein Bett gefunden haben, ging es am Folgetag in Richtung Wilsons Promontory, einem Nationalpark in der Nähe von Phillip Island. Bei der Wanderung hatten wir noch Glück mit dem Wetter und konnten ein paar schöne Schnappschüsse schießen.
Leider hat uns das Wetterglück auf dem Weg zum Strand verlassen: Den Wanderpfad entlang der Küste haben wir bei Sturm und Regen zurückgelegt, immerhin haben wir eine Schlange vor die Augen und Kameras bekommen. Laut Tourguide ist es eine Black Snake, die (für Australien selbstverständlich) giftig und deren Biss ohne Behandlung tödlich ist. Daher haben wir auf Nahaufnahmen verzichtet…
Das Stranderlebnis wollten wir uns nicht gänzlich versauen lassen, also sind ein paar von uns trotz des Regens ins Meer gesprungen. Während es im Wasser angenehm warm war, war das Umziehen im Regen etwas mühsam und letztlich auch einigermaßen sinnlos… Spaß hat’s trotzdem gemacht.
Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Kängurus in freier Wildbahn besucht (für mich eine Premiere) und nebenbei ein paar Wombats gesehen, deren Fotos leider misslungen sind.
Wenngleich die Tourgruppe insgesamt etwas träge war, habe ich mich mit einem Holländer sehr gut verstanden und am nächsten Tag haben wir noch eine kostenlose Stadtführung durch Melbourne mitgenommen. In meinem Tourpaket waren außerdem Gutscheine für das Aquarium und den Eureka Tower enthalten, die beiden Punkte habe ich dann auch noch abgearbeitet.
Anschließend folgten die drei schönsten Tage der Reise (bisher?) entlang der Great Ocean Road und in den Grampians. Die Tourgruppe war erfrischend international aufgestellt (üblich ist sonst eher ein Deutsch-Überschuss, mehr dazu später) und von Anfang an sehr sympatisch, Letzteres galt auch für unseren Guide. Unser erster längerer Stopp war in Torquay, der Heimat der weltbekannten Marken Rip Curl und Quiksilver, die die lokalen Surfer seit der ersten Stunde mit dem passenden Equipment versorgen.
Der restliche Teil lässt sich wie üblich am besten in Bildern beschreiben.
Koalas in the Wild: Überraschend viele der Knuddeltiere waren wach und haben sich sogar bewegt |
Sonnenuntergang bei den “12 Apostels”, von denen es nur 8 tatsächlich gibt |
Mittagspause mit Emus |
Wasserfall & Regenbogen |
Nach dem Ende der Great Ocean Road ging es landeinwärts in den Grampians National Park, wo sich Täler und Berge abwechseln.
Unsere Unterkunft war mitten im Nirgendwo, dafür gab es Kängurus und eine Bar. An der haben wir dann auch einige Stunden zugebracht. Ein Insider (ich weih euch gern persönlich ein), aber als Erlebnis unbezahlbar: Eine Gruppe bestehend aus Schweden, Holländern, Briten und Kanadiern schreit innbrünstig und mit den verschiedensten Akzenten “Bonusrunde”. Zudem durften wir vor der Nachtruhe einen faszinierenden Sternenhimmel genießen.
Am letzten Tag haben wir noch eine Wanderung unternommen, die letztlich eher eine Klettertour war, viel Spaß und tolle Ausblicke gebracht hat.
Einige der Gruppe sind anschließend zurück nach Melbourne gefahren, der Großteil ist aber wie ich weiter nach Adelaide gereist, wo wir am Abend noch einen irischen Pub unsicher gemacht haben. Leider fällt man nach so einer Reihe toller Erlebnisse auch schnell in ein kleines Loch, wenn es nicht so rund weiterläuft. Für den nächsten Tag hatte ich eine Weintour durch Barossa Valley nahe Adelaide gebucht, aber die Gruppe war garnicht mein Fall und die Weinverkostungen waren auch nicht das Wahre. Highlight der Tour: Die Whispering Wall, die eine vom Architekten ursprünglich garnicht beabsichtigte Akustik besitzt, aber es erlaubt, sich in normaler Lautstärke vom einen zum anderen Ende zu unterhalten.
Der Abschluss meiner Südküstenreise war ein 2-Tagestripp nach Kangaroo Island. Auch hier hielt sich mein Glück mit der Gruppe in Grenzen: 12 der 16 Teilnehmer waren deutschsprachig, somit wurde eben auch permanent Deutsch gesprochen. Davon abgesehen war Kangaroo Island auf jeden Fall eine Reise wert: Der erste Tag wurde mit einem Besuch bei wildlebenden Seelöwen eröffnet.
Das zweite Tageshighlight war Sandboarding. Davon dürfte es auch noch gute Bilder geben, die sich leider nicht auf meiner Kamera befinden, somit muss ich das hier vorerst auslassen. Etwas seltsam war, dass Kayak-Fahren einfach aus dem Programm gestrichen wurde. Zwar weiß ich auch nicht, woher wir die Zeit dafür hätten nehmen sollen, aber dann sollte man das vielleicht einfach nicht ankündigen. Offiziell wurde die Streichung übrigens mit schlechtem Wetter begründet, was etwas fadenscheinig wirkt: Es war bewölkt und windig, aber ich bin mir recht sicher, dass uns das nicht an einem Kayak-Trip gehindert hätte…
Nach einer ruhigen Nacht, umzingelt von Wallabies, sind wir am kommenden Tag zu den Remarkable Rocks gefahren, die in der Tat eine bemerkenswerte Kulisse bilden. Entstanden sind die Felsen durch Vulkane, ihre heutige Form haben sie Wind und Wasser zu verdanken.
Als letztes Wildlife-Erlebnis haben wir noch eine andere Robbenart zu Gesicht bekommen, neuseeländische Fellseehunde (sofern meine deutsche Übersetzung korrekt ist). Man benötigt ein wenig Zeit, um einen Blick für die gut getarnten Tiere zu entwickeln, aber dann sieht man sie überall…
Ein gut versteckter, aber wunderschöner Strand hat den Kangaroo-Island-Trip abgeschlossen, mittlerweile hatte sich auch das Wetter gebessert. Weil wir ein wenig unter Zeitdruck gestanden haben, müsst ihr mir an dieser Stelle einfach glauben – Fotos gibt es jedenfalls keine. Nach einer Stunde Überfahrt mit der Fähre waren wir zurück an Land und wenig später in Adelaide, wo um 9 die Bordsteine hochgeklappt werden. Für ein “Feierabendbier” sind wir knapp eine Stunde auf der Suche gewesen, fündig sind wir letztlich in einem italienischen Restaurant geworden…
Insgesamt war es ein wunderschöner Reiseabschnitt mit vielen neuen Freunden, wobei der Abschied umso schwerer gefallen ist. Ich bin bereits in Bruneis Hauptstadt Bandar Seri Begawan angekommen, und nach 2-3 Stunden Herumschlendern hat man auch jede Gasse gesehen. Deshalb werde ich schnellstmöglich in Richtung Regenwald aufbrechen, der bei Regen am schönsten sein soll – das werde ich in Kürze selbst beurteilen können, denn die Regenzeit macht ihrem Namen alle Ehre.
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